Pippi Langstrumpf galt immer als geistige Schöpfung der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren. Es war aber dessen Tochter Karin, die von ihrer verblüfften Mama Geschichten von Pippi Langstrumpf forderte. „Wer ist das denn?“ „Die habe ich mir gerade ausgedacht“, erwiderte die kleine Karin. Mutter Astrid also erfand dann die Geschichten dazu. Die kamen in der Nachbarschaft so gut an, dass man ihr riet, sie verlegen zu lassen. Doch so ein freches Mädchen als Heldin wollte lange keiner haben. Einer wagte es schließlich doch und beglückte so Generationen von Kindern auf der ganzen Welt mit den unglaublichen Geschichten. Das und noch viel mehr erfuhren die aufmerksam lauschenden Kinder in der Bücherei. Friederike Brüggen und Renate Nott vom MVK hatten sich diese Ferienpass-Aktion ausgedacht. mit 15 Kindern war die Bücherei rappelvoll, vier Unangemeldete mussten leider wieder nach Hause geschickt werden. Friederike las die Geschichte, in der Pippi einen Zirkus aufmischte und den Direktor zur Verzweiflung trieb, das Publikum aber begeisterte. Die ehemalige Lehrerin verstand es, die Kinder stimmlich, mimisch und gestenreich in die Geschichte hineinzuziehen und als sie mit sie mit der Gitarre die Kinder zum Mitsingen des berühmten Pippi-Liedes animierte, war so richtig Stimmung in der sonst so ruhigen Lesestätte. Nach einer Pause mit Limo und Pippi-Kuchen konnten die Kleinen wählen: Ein Langstrumpf-Bild zu malen oder Bücherwürmer als Lesezeichen zu basteln. In den gemütlichen Lese-Nischen machten sich die Malerinnen und Maler breit, vorne am Tisch instruierten Renate und Friederike die Kleinen, wie man bunte Bänder, Perlen und Federn in attraktive Bücherwürmer verwandelt. Manche vertieften sich so sehr in ihre Arbeit, dass die Mütter noch vor der Tür warten mussten, bis sie ihre Werke vollendet hatten. Die MKV-Frauen waren am Ende genauso zufrieden wie die Kinder, die ihre Bilder und Lesezeichen natürlich mit nach Hause nehmen durften.