Großes Interesse an erfolgreicher Lesung!

Ernst Schaffer präsentiert seinen Roman „Heimatwechsel“ im Alten Rathaus

Am Donnerstag, den 15. Mai 2025, war das Alte Rathaus in Stadtoldendorf bis auf den letzten Platz besetzt, denn ab 19:00 Uhr präsentierte Autor und Vereinsmitglied Ernst Schaffer sein neues Buch „Heimatwechsel“.

Die Veranstaltung, die vom Musik- und Kulturverein Stadtoldendorf organisiert wurde, zog ein breites und vor allem interessiertes Publikum an. Ernst Schaffer las Passagen aus seinem Buch vor, das sich intensiv mit der Thematik der deutschen Teilung und Wiedervereinigung auseinandersetzt. Die Zuhörer wurden auf eine emotionale Reise durch die Geschichte und die persönlichen Erfahrungen der Figuren mitgenommen.

Während der Lesung gab der gebürtige Österreicher zudem Einblicke in die Entstehung seines Romans und die Recherchearbeit, die er betrieben hat, um das Leben in der DDR authentisch darzustellen. So berichtete er unter anderem, dass der Roman lose auf den Erzählungen und Erlebnisse eines Freundes basiert, der an diesem Abend auch anwesend war. Schaffer betonte jedoch, dass er reichlich Gebrauch von seiner künstlerischen Freiheit gemacht hat – selbstverständlich mit der Erlaubnis des Freundes.

Der Protagonist des Romans, Walter Wegmann, ist ein Freigeist, der in der DDR oft aneckt. Er freundet sich mit vier Außenseitern an, die sich selbst die „Viererbande“ nennen – eine Anspielung auf eine Gruppierung im kommunistischen China, die zeitweise großen Einfluss ausübte. Die Lesung begann mit der Beschreibung des Silvesterabends 1988, den die Freunde gemeinsam verbringen. Der drohende Zusammenbruch der DDR ist bereits deutlich zu spüren. Schaffer stellt in diesem Kapitel die Beziehung der Figuren zueinander in den Vordergrund, aber auch die Situation innerhalb der DDR, in der sich die Freunde mit einer mächtigen, aber zunehmend bröckelnden Staatsmacht konfrontiert sehen.

Im zweiten Teil der Lesung ging es um den geplanten Heimatwechsel. Der Protagonist Wegmann äußert erstmalig Fluchtgedanken. Er träumt davon zu studieren und Auslandsreisen zu unternehmen. Der Wunsch wächst zunächst zögerlich und wird dann entschiedener. Auch innerhalb des Freundeskreises wächst der Unmut über den Arbeiter-und-Bauern-Staat. Wegmann entschließt sich letztendlich zur Flucht über Ungarn und schlägt diesen Plan seiner Frau vor.

In der folgenden Diskussionsrunde hatten die Besucher die Gelegenheit, Fragen an den Autor zu stellen. Schaffer erzählte, dass die Flucht im Original nach Höxter erfolgte, er jedoch aufgrund seiner vorherigen Romane, in denen Holzminden eine Rolle spielt, die Protagonisten in „Heimatwechsel“ nach Holzminden fliehen lässt. Viele der Gäste nutzten anschließend die Chance, in den direkten Dialog mit Ernst Schaffer zu treten, sein Buch zu erwerben und es signieren zu lassen.

Das Interesse an „Heimatwechsel“ war enorm und wir danken dem Autor für diese spannende Lesung sowie allen Besuchern für ihr Kommen. Zudem freuen wir uns auf die kommenden inspirierenden Veranstaltungen des Musik- und Kulturvereins Stadtoldendorf.