Liebe Mitglieder und Freunde des MKV,
Wenn Sie nicht dabei sein konnten, lesen Sie hier, was Sie verpasst haben:
Sie standen nicht nur auf der Bühne und brachten ihr Publikum zum Lachen, die kleinen Helden der MKV -Theatergruppe, sie haben das Stück selber auch mitgestaltet! Und der Spaß an der Sache war bei allen Beteiligten sicht- und spürbar. Schon die Rahmenhandlung hatte es in sich: Da lädt Sybilles Mutter einfach einige Mädels zur Übernachtungsparty ein, ohne ihr selbstbewusstes Töchterchen zu fragen! Laura Freiherr als Sybille stemmte sich mit rotzfrecher Aufmüpfigkeit dagegen und hatte die Lacher sofort auf ihrer Seite. Dennoch musste sich das Trotzköpfchen dem Willen der Mutter, gespielt von Lauras Schwester Leni, beugen. Das hitzige Wortgefecht der beiden war ein Paradebeispiel pubertärer Familienkämpfe. Nach der gemeinsamen Pizza legte sich Sybillchens Widerwille gegen die ungeliebten Gäste (verkörpert von Matilda Hemeier, Melody Schmidt und Antonia Brill) allmählich, nach ausgiebigen Mädchengeplapper legen sich die Vier endlich schlafen. Doch kaum in Morpheus Armen angekommen, träumen die Mädchen wild durcheinander: da geistert die Magierin Korinthe (Mathilda Hagenstein) durch die Köpfe, ein Seifenblasenmann (Nati Teklemarian) zaubert bunte Illusionen, ein Geist (Meklit Teklemarian) sucht die Schlafenden heim und ein skurriler Dialog zwischen Spinne und Stachelschwein verwirrt die Mädchenköpfe. Leonie Kleinsorge und Jakob von Scharrel brachten dieses witzige Gespräch prima rüber. Den Kracher aber lieferte Alica Kravchenko ab, die kleine Ukrainerin eroberte als Wanderratte das Publikum im Sturm! Mit Nina Veuhlovska zusammen beglückte Alica auch noch mit einem ukrainischen Lied die Traumwelten der Mädels. Schließlich führte Zirkusdirektor John Beyer die Schlafenden durch eine völlig verkehrte Welt der Tiere. Gelbe Katzen und karierte Frösche, eine Reiterin auf einem schwarzen Schimmel und eine Leopardin auf dem Bobbycar rissen unsere Träumerinnen immer wieder aus dem Schlaf. Hierbei konnte sich neben den schon genannten Darstellern auch noch Jona Stemmer als Frosch austoben.
Die kleine Truppe und ihre Betreuerinnen Suse Singer, Christine Zeh, Christin Hemeier, Sabine Leupold-Schröder und Momo Jakob sind schon eine richtige Theaterfamilie geworden. Natürlich stehen das Spiel und die Freude daran im Vordergrund, doch die sozialen und edukativen Effekte sind auch unübersehbar, wenn Kinder mit osteuropäischen und afrikanischen Wurzeln trotz aller Sprachbarrieren ganz unbefangen interagieren. So wird das Theater zur Blaupause für das wirkliche Leben, wenn aus dem anfänglichen Chaos durch intensives Zusammenspiel ein geordnetes Ganzes erwächst. Starker Applaus am Ende beider Vorführungen in der Hagentorschule war der hochverdiente Lohn für die Nachwuchskünstler und dem Betreuerstab, aber auch Ansporn für’s Weitermachen.