Endlich wieder Theater in Stadtoldendorf!

"Eine Leiche zum Fest" begeistert an zwei Abenden die Besucher

Nachdem die Theatergruppe des Musik- und Kulturverein Stadtoldendorf mit zwei Gastspiel das Stück „Eine Leiche zum Fest“ sehr erfolgreich als Krimi-Dinner im create:hub Holzminden aufgeführt hat, kehrte die Gruppe nun endlich auch nach Stadtoldendorf zurück. Die Verbundenheit der Stadtoldendorfer mit „Ihrer“ Theatergruppe zeigt sich auch daran, dass die Karten für beide Vorstellungstermine gut nachgefragt waren. Die Aufführungen fanden dieses Mal in der Aula der Grundschule statt. Niklas Kott begrüßte im Namen des Vorstandes des Musik- und Kulturverein Besucher und Akteure und stimmte auf das Stück ein. „Eine Leiche zum Fest“ inszeniert in bewährter Weise von Suse Singer, die ein Stück von Christina Rothammer exzellent an die Gegebenheiten angepasst hat!

Witwe Gundula Bitterstein, eine in die Jahre gekommene, aber immer noch von sich überzeugte Filmdiva, lädt ihre doch arg zerrüttete Familie zum festlichen Dinner. Gekonnt überzeichnet Roswitha Thybaut- Belz die Rolle der Gundula Bitterstein. Aber nicht weniger perfekt in ihren Rollen agieren Angela Kubas als Eva Bitterstein, Dr. Jörg Hagenstein als der Sohn Wolfgang und Christin Hemeier als dessen Frau Carmen. Vor den Augen der Zuschauer rollt nun dieses familiäre Drama ab und es ergibt sich bereits eine Ahnung auf die Abgründe dieser Familie. Und dann sitzt noch der Notar Schmid, verkörpert von Paul Ehm, mit am Tisch, der sich doch stille Hoffnungen auf mehr Nähe zu Gundula Bitterstein macht. Er hat aber auch eine offizielle Funktion, will doch Gundula eine wichtige Änderung Ihres Testaments verkünden. Doch dazu kommt es nicht: sie stirbt plötzlich, offensichtlich vergiftet. Und auf einmal rückt ausgerechnet das schüchterne Hausmädchen Marie, neu im Ensemble Aileen Barth, ins Zentrum des Geschehens. Hat sie als plötzliche Alleinerbin ein Motiv? Aber auch die weiteren Gäste geraten schnell unter Verdacht, sie alle hatten Gelegenheit, Gundula Bitterstein zu töten und stichhaltige Motive ebenfalls. Nun kommt Kommissar Max Moser, in bewährter Manier gespielt von Gerd Minnich, ins Spiel. Und der ist eine Jugendliebe von Eva Bitterstein! Und als sich heraus kristallisiert, dass wohl Eva die Täterin ist, lenkt er geschickt den Verdacht auf Marie. Doch Eva ist echt nicht zu unterschätzen, sie „befreit sich von“ Max Moser und lenkt geschickt den Verdacht auf Carmen Bitterstein. Das Ganze eine echt verzwickte Geschichte, die mit viel Humor und noch mehr Spielfreude dargeboten wurde. Natürlich durfte das Publikum mitspielen und mit raten und wurde für seine Aktivitäten auch belohnt. Aber was wäre das Ganze ohne die Akteure hinter den Kulissen? Gülhan Selcuk hat die Darstellerinnen und Darsteller wieder gekonnt für Ihre Rollen geschminkt und Ferdinand Schröder alles mittels toller Technik in Szene gesetzt. Das Publikum bedankte sich jedenfalls mit großem Applaus bei den Akteuren. Am Ende waren sich alle einig, es war wieder eine tolle Vorführung und sicher gibt es genügend Interessenten, die sich eine weitere Vorstellung gewünscht hätten. Aber so heißt es nun erst einmal abwarten, was die Zukunft bringt.

Fotograf und Urheber: Ernst Schaffer